Was ist eine Festversammlung?

Berg in Israel

Festversammlung im alten Bund

Dreimal im Jahr soll alles männliche Volk bei dir vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Aber niemand soll mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen, sondern jeder mit dem, was er geben kann, je nach dem Segen, den der HERR, dein Gott, dir gegeben hat.“ (5. Mose 16:16-17)

Der obere Vers beantwortet die Fragen Wer, Wann, Wo und Warum das Volk Israel eine  Festerversammlung halten musste. Diese vier Fragen werden kurz genauer beantworten.

Wann:
Gott hat verordnet, nicht mit leeren Händen vor ihm zu erscheinen sondern sie mussten zum Fest Opfergaben mitbringen. Dreimal im Jahr, jeweils nach einer Erntezeit mussten sich in Jerusalem alle Stämme Israels versammeln, um ein Fest zu feiern. Nach der Ernte waren ihre Speicherkammern gefüllt, sodass sie mit gefüllten Händen kommen konnten. Die erste Festversammlung ist zum Fest der ungeäurten Brote, das ist nach der Gerstenernte im Monat Nisan (März/April). Die weiteren zwei Festerversammlungen sind am Pfingstfest nach der Gerstenernte im Monat Siwan (Mai/Juni) und am Laubhüttenfest auch „Fest des Einsammelns“ genannt im Monat Tischri (Sept./Okt.).

Wer:
„Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN, wie es geboten ist dem Volke Israel, zu preisen den Namen des HERRN.“ (Psalm 122:3-4)

Wo:
Die Heilige Schrift zeigt uns, dass Gott den Berg Zion in Jerusalem als den Ort der Anbetung erwählt hat. Dorthin musste Gottes Volk Jahr für Jahr kommen, um ihm die Opfer darzubringen.
Denn der HERR hat Zion erwählt, und es gefällt ihm, dort zu wohnen. Dies ist die Stätte meiner Ruhe ewiglich; hier will ich wohnen, denn es gefällt mir wohl.“ (Psalm 132:13-14)

Warum:
Sondern an dem Ort, den der HERR, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, damit er [dort] wohne, da sollt ihr ihn suchen, und dahin sollst du kommen. Dahin sollt ihr eure Brandopfer und eure Schlachtopfer bringen, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und eure Gelübde[opfer] und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburt von euren Rindern und Schafen.
Und dort sollt ihr vor dem HERRN, eurem Gott, essen und fröhlich sein, ihr und eure Familien, über allem, was eure Hand erworben hat, womit der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat. Ihr dürft nicht so handeln, wie wir es heute hier tun, dass jeder nur das tut, was recht ist in seinen Augen.“ (5. Mose 12:5-8)

Nur auf dem Berg Zion in Jerusalem durften die Opfer auf dem Altar dargebracht werden um Gott anzubeten, darum musste das Volk nach Jerusalem kommen. Die Tieropfer waren für die Anbetung bestimmt, in 4.Mose 28:2 heißt es, das die Opfer Gottes Speise sind, ein Wohlgeruch für Gott. Das Volk durfte nicht mit leeren Händen erscheinen, wie hätten sie sonst Gott angebetet und ein Fest halten können wenn keiner eine Opfergabe mitbrachte? Gott verlangte auch nicht mehr als das was sie geben konnten, darum heißt es, je nach dem Segen den Gott gegeben hat, den Zehnten ihres Etrages. Im dritten Buch Mose gibt Gott vor, welche Opfer ihm zur Anbetung wohlgefällig sind. Das ist das Brandopfer, das Speiseopfer, das Friedensopfer, das Sündopfer und das Übertrtungsopfer.

Festversammlung im neuen Bund

Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln, zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind“ (Hebräer 12:22-23)
Der obere Vers zeigt, im neuen Bund ist die Festversammlung nicht mehr im irdischen Jerusalem in Israel sondern das Jerusalem ist himmlisch also im Geist. Der alte Bund dient uns als Schatten und Muster (vgl. Hebräer 8:5), damit wir verstehen wie die Wirklichkeit heute im Neuen Bund aussieht. Im Neuen Bund lesen wir nur wenig darüber wie Gott angebetet  werden möchte, weil Gott uns den alten Bund gegeben hat als ein Muster. Gott hat als Jesus kam nicht alles aufgelöst sondern ersetzt durch Jesus Christus. Er ist die Wirklichkeit der Opfer und der Feste, das schreibt Petrus sehr klar.
so lasst auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.“ (1. Petrus 2:5)
Wer:
Zur Zeit des Alten Bundes waren es die Priester, die Gott die Opfer auf dem Altar darbrachten (vgl. 3.Mose 1:8-9). Gott wollte von Anfang an ein Königreich von Priestern haben (vgl. 2.Mose 19:6). Auch im Neuen Bund hat sich Gottes Absicht nicht geändert:
[Jesus Christus], der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat mit seinem Blut und uns zu einem Königreich gemacht hat, zu Priestern seinem Gott und Vater“ (Offenbarung 1:5-6). Heute sind alle Gläubigen Priester – nicht nur eine besondere Gruppe von Menschen, die von einer Kirche eingesetzt wurde. Gott der Vater möchte, dass alle Christen den Priesterdienst ausüben, und zwar im Geist und in der Wirklichkeit.
Wann:
Was im Alten Bund das Feiern der Feste dreimal im Jahr war, das ist im Neuen Bund der Tisch des Herrn, den wir jede Woche am ersten Tag der Woche feiern (vgl. Apostelgeschichte 20:7). Die Versammlung am Tisch des Herrn ist die von Gott bestimmte Zeit, um ihm die geistlichen Opfer für die Anbetung darzubringen. In Matthäus 26:17-29 setzte Jesus genau zur Zeit des Passahfests seinen Tisch ein. Diesen sollten die Gläubigen feiern, bis Jesus wiederkommt.
Heute im Neuen Bund sind alle Feste des Alten Bundes im Tisch des Herrn zusammengefasst. Beim Tisch des Herrn erinnern wir uns daran, was Christus alles vollbracht hat und dass er als der König wiederkommen wird.
Wo:
Gott erlaubte im Alten Bund nur einen einzigen Ort für die Anbetung: den Tempelberg in Jerusalem, den Berg Zion. Auch im Neuen Bund gibt es ein Jerusalem, den Ort der wahren Anbetung. Dieses ist jedoch nicht mehr irdisch, sondern himmlisch:
Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln, zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind“ (Hebräer 12:22-23)
Schon heute müssen alle Gläubigen in der Gemeinde dem Wesen nach himmlisch sein. Wie ist das möglich? Alle Gläubigen in der Gemeinde müssen lernen, im Geist zu wandeln. Daher ist es nicht so einfach, eine Gemeinde zu sein, die Gott als Ort der Anbetung anerkennt. Christliche Organisationen und Kirchen, die durch menschliche Fähigkeit aufgebaut sind, sind für Gott als Ort der wahren Anbetung untauglich. – vielmehr muss Gott selbst ihr alleiniger Baumeister sein (vgl. Hebräer 11:10).
Warum:
Um Gott den Vater im Geit und in der Wahrheit (Wirklichkeit) anzubeten.
Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter.
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
(Johannes 4:23-24)
Im neuen Bund möchte Gott mit geistlichen Opfern angebetet werden. Wenn wir am Sonntag zur Festversammlung zusammenkommen, dürfen wir nicht mit leeren Händen erscheinen. Gott hat uns in Jesus Christus alles geschenkt, wir müssen dieses Geschenk anwenden und Jesus in unserem Leben erfahren. Die Erfahrung die wir gemacht haben können wir Gott als ein geistliches Opfer darbingen, daran hat Gott wohlgefallen.